Aus dem Lexikon der Biologie

RUDEL

umgangssprachliche Bezeichnung für eine Gruppe von Säugetieren, die stets kleiner als eine anonymisierte Herde (anonymer Verband) ist und oft aus Mitgliedern einer Großfamilie besteht. Das Rudel ist eine geschlossene (d.h. die Mitglieder sind nicht beliebig austauschbar) und individualisierte ( d.h. die Mitglieder erkennen sich individuell, individualisierter Verband) Form der Tiergesellschaft, oft mit Rangordnung und einer gewissen Arbeitsteilung.

 

Um zu verstehen, um was es sich bei einem Rudel handelt, soll die Definition aus dem Lexikon der Biologie (www.spektrum.de) helfen. Die Rudelhaltung ist ganz klar von der Einzeltier(hunde)haltung und Meutehaltung zu unterscheiden. Die Tiere leben, wie oben schon angeführt, in einem Verband welcher geschlossen und nicht anonym ist. Die Rudelmitglieder bleiben gleich und kennen sich untereinander. Das macht es  für fremde Hunde schwer, akzeptiert zu werden. Sichtbar wird dies immer, wenn wir mit einem Großteil unseres Rudels z.b. den Hundeplatz besuchen. Die Kontaktaufnahme zu anderen Hunden erfolgt anders als bei Einzelhunden. Das Rudel bleibt meist auch territorial in sich geschlossen, bewegt sich also auf dem offenen Platz immer umeinander herum, selten triften die Tiere zu weit auseinander. Meine Beobachtungen waren, dass Hunde der gleichen Rasse eher akzeptiert werden als andere Hunde.  

Unsere Hunde haben im Laufe der Zeit ein echtes Rudel gebildet, mit einer zu erkennenden Rangordnung und auch mit Arbeitsteilung. Der ranghöchste Hund ist unsere Freya, Alanis (Tochter) und Ruby (einziger Fremdhund) und Elif (Enkeltochter) schließen sich an.  Wir akzeptieren die Rangordnung der Hunde und verhalten uns so, dass die Rangordnung nicht in Frage gestellt wird. Das ist wichtig um zu vermeiden, dass es zu Rangstreitigkeiten im Rudel kommt. Beachten muss man als Rudelhalter, dass die Gefühle der Tiere ganz anders ticken als unsere Gefühle. Hunde kennen keine Eifersucht oder verletzte Gefühle, sie sind auch nicht demokratisch! Es ist für uns Menschen nicht immer logisch zu begreifen, dass ein Einmischen in diese Rangordnung Schwierigkeiten hervorruft. Oft fällt es schwer, sich nicht schützend vor den vermeintlich schwächeren Hund zu stellen oder sich bei kleineren Raufereien einzumischen. Je besser die Rangordnung im Rudel feststeht um so harmonischer ist das Zusammenleben. Störungen durch falsches Verhalten der Halter z.B. durch Bestrafung des Rudelführers bei Zurechtweisung des rangniedrigen Rudelmitgliedes und Beschützen des schwächeren Tieres, bedingt eine ungeklärte Rangordnungssituation, die es wieder zu klären gilt, quasi sind weitere Streitigkeiten vorprogrammiert. Der rudelführende Hund ist anzuerkennen und auch als ein solcher zu behandeln. Er bekommt zuerst das Futter, wird zuerst begrüßt oder ist der erste, der angeleint wird usw. Fordert er Streicheleinheiten obwohl gerade ein anderer Hund diese bekommt, so muss der Hund dem rudelführenden Tier weichen. Auch für mich war das am Anfang irreführend, zumal ich erst erkennen musste, welches Tier überhaupt der Rudelchef ist!  Natürlich bin ich immer noch der Rudelhalter und wenn ich pfeife müssen alle Hunde kommen (zumindest wünsche ich mir das) aber die Rangordnung in unserem Rudel stelle ich nicht in Frage. Ich bin der Meinung, dass der Mensch kein Rudel mit einem Hund bilden kann aber der Mensch kann eine Rudel-Menschbeziehung führen. Was die Arbeitsaufteilung im Rudel angeht, so kann ich bei uns klar und deutlich erkennen, dass Freya die Strippen in der Schnauze hält und maßgeblich die Erziehung der Junghunde übernimmt. Elif zwar die jüngste im Bunde ist ein typischer Zentralhund. Sie regelt die Harmonie im Rudel und verhindert z.B. ein allzu heftiges Verbellen, sie maßregelt dann unweigerlich!  Alanis hat die Funktion eines Wächterhundes, welche sie sehr ernst nimmt. Ruby unser Hund welcher nicht aus dem Familienverband kommt, steht in der Aufgabenverteilung an letzter Stelle. Sie akzeptiert die Aufgaben der Rudelmitglieder und hält sich im Hintergrund. Wir arbeiten immer weiter an unserem Zusammenleben, möchten noch mehr lernen und begreifen und suchen deshalb immer neues Wissen bei renommierten Hundetrainern. Unser Ziel ist es, weiterhin ein funktionierendes Rudel zu haben und die Strukturen und Abläufe zu erkennen und zu begreifen. Ein Rudel hat, soviel haben wir schon erfahren, ein anderes Auftreten und eine andere Dynamik. In diesem Sinne gibt es viel zu beachten und zu verstehen. Ich werde weitere Erkenntnisse zu gegebener Zeit hier niederschreiben.