Dann, wenn der Tag gekommen ist, an dem der Welpe seine Kinderstube verlässt, hat er bereits zwei wichtige Phasen seiner Entwicklung hinter sich gebracht. Dies ist zum einen die Neugeborenenphase (1.-2. Woche), sowie die Übergangsphase (2.-3. Woche). Er befindet sich nun in der Sozialisierungs- und Prägephase. Die Prägephase reicht von der 4. bis zur 7. Woche und zeichnet sich durch die Verbesserung der motorischen Fähigkeiten, soziale Kontakte, Erkundungsverhalten aus, in welchen erste Eindrücke gewonnen  und soziale Verhaltensweisen erlernt werden. Die Welpen sind in dieser Zeit noch im Verband mit dem Elterntier und den Geschwistern, sowie mit dem Züchter und seiner Familie. Diesem kommt daher eine große Verantwortung zu, welchen Eindrücken der Welpen ausgesetzt ist. Er sollte spielerisch seine Umwelt erkunden können und bereits gute Erfahrungen mit Mensch und Tier gemacht haben. In unserer Zucht kommt dazu, dass bereits durch das vorhandene Rudel, Sozialkompetenzen unter den Tieren erlernt werden. Durch die Aufzucht im Haus, wird der Welpe an den Menschen gewöhnt und es wird ihm leichter fallen, später Vertrauen gegenüber seiner neuen Familie aufzubauen.

Die wohl wichtigste Phase in der Entwicklung eines Welpen, ist die Sozialisierungsphase, sie reicht von der 8.-12. Woche

In dieser Phase wirken negative und positive Erfahrungen prägend auf den Charakter des Welpen ein.

Das hier Erlernte wird zeitlebens festgelegt. Die Welpen erlernen den Umgang mit Beute (bei uns natürlich Futter und Spielzeug). Sie raufen und kämpfen miteinander und sammeln Erfahrung, Gewinner oder Verlierer zu sein. Auch die erwachsenen Hunde mischen sich mit ins Spiel um so die Welpen zu animieren, spielerisch Beute zu machen indem sie vor dem Welpen wegrennen und sich verfolgen lassen. Sie mimen dann das erlegte Wild und lassen sich von den Welpen überwältigen. Allerdings werden auch innerhalb des Rudels Grenzen aufgezeigt, welche durch die erwachsenen Tier konzequent durchgesetz werden.

Meist gehen die Welpen in dieser Zeit aus der Kinderstube in ihre neuen Familien und als Welpenbesitzer hat man jetzt die Aufgabe, die Sozialisierung des Welpen fortzuführen. Dazu gehört neben Vertrauen und Schutz auch die Umweltprägung. Sehr wichtig sind Sozialkontakte zu anderen Hunden, natürlich nur zu geeigneten gut sozialisierten Artgenossen. Hierbei soll der Welpe neue optische und akustische Reize kennenlernen, lernen mit Stress umzugehen und lernen artgerecht Kontakt zu anderen Lebewesen aufzunehmen. Es ist daher unbedingt nötig, mit dem Welpen eine geeignete Welpenschule zu besuchen. Dem Welpen sollten dort all diese Erfahrungen zugänglich werden und auch dem Halter neues Wissen über seinen Hund zukommen. Auch wenn man von sich glaubt, genügend Hundeerfahrung zu besitzen, sollte man aus Verantwortung dem Welpen gegenüber, diesen Schritt gehen.  Man wird überrascht sein, wieviel Neues und Wissenswertes man doch noch über seinen Hund erfahren wird! Gute Trainer stehen beratend zur Seite und es können eventuelle Fehlverhalten wieder korrigiert werden. Außerdem ist ein Austausch unter Hundehaltern meist sehr interessant und es können sich dadurch auch private Hundegruppen bilden, die außerhalb der Welpenstunde zusammen mit ihren Hunden üben und spazieren gehen können.

Ab der 13. bis zur 16. Woche schließt sich die Rangordnungsphase an. Die Umweltsozialisierung ist noch im vollen Gange, erste Kontakte zu anderen Hunden sind bereits erfolgt und es konnte spielerisch ausprobiert werden wie bestimmte Verhaltensweisen auf die Umwelt wirken. In dieser Zeit muss auch die Rangordnung zum Menschen festgelegt werden.